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Bin ich für das Chemistudium geeignet?

Klar, die in der Schule ausgebildete Neigung zur Chemie ist wohl meist das wichtigste Kriterium. Es kommen aber weitere Lerninhalte hinzu, die man vorher kennen sollte. In einem Chemiestudium werden nicht nur alle möglichen Stoffe vermixt, um neue Produkte zu erhalten, sondern es wird auch viel Mathematik benötigt und angewendet. Um hier keine Überraschungen zu erleben, hilft die Lektüre der Studiengangsordnungen, insbesondere der Studienordnung, die eine Auflistung der zu absolvierenden Module inklusive der Modulbeschreibungen enthält. Das ist zwar ganz und gar nicht multimedial sondern knochentrockener Lesestoff, aber dafür eine viel objektivere Quelle als jede Studiengangsreklameseite.

Wer Chemie studieren will, muss das in der Schule nicht als Leistungskurs belegen!

Studienanfänger werden dort abgeholt, wo sie stehen. Es würde zwar seltsam anmuten, das Fach Chemie an der Schule schnellstmöglichst abzuwählen und trotzdem nach dem Abitur ein Chemiestudium zu beginnen, aber möglich ist auch das! Wer mit wenig Vorkenntnissen ein Studium beginnt, muss freilich fehlendes Wissen ergänzen, kann also einen schwierigeren Studienstart haben. Andererseits hilft ein Leistungskurs für das Studium wenig über das erste Semester hinaus. An schulischer Bildung sollte man vor allem das Erlernen von Fremdsprachen mitnehmen, denn diese lernt man in jungen Jahren leichter als später. Wichtig ist ferner eine gute mathematische Grundausbildung. Im klassischen Chemiestudium helfen ferner physikalische Grundkenntnisse, für ein Biochemiestudium kann man den Studienstart mit biologischem Grundwissen erleichtern.

Wissensvermittlung an der Universität unterscheidet sich von der Wissensvermittlung an der Schule!

Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen haben eine didaktische Ausbildung. Sie sind darin geschult, wie man Wissen und Fertigkeiten so aufbereitet, dass beides gut verstanden und angewendet werden kann. Sie gehen auf bestehende Leistungsunterschiede verschiedener Klassen und sogar einzelner Schüler*innen ein und kennen Techniken, einen Unterricht so zu gestalten, dass sowohl leistungsstarke, wie leistungsschwache Schüler*innen gefördert werden.

Das Lehrpersonal an einer Universität hat in aller Regel keine didaktische Ausbildung. Es vermittelt Wissen und Fertigkeiten in autodidaktischer Weise. In der Folge sind z.B. die Vorlesungen oft ganz gut, manchmal ausgezeichnet, aber zuweilen auch so, dass es schwer fällt, von einer Teilnahme zu profitieren. Studierende höherer Semester sind alsbald zuständig, sogleich wieder jüngere Studierende in Tutorien, Übungen oder Praktika anzuleiten. Sie erhalten dazu so gut wie nie eine didaktische Anleitung sondern sollen den Job nach der Methode "Learning by doing" erledigen. Auch hier sind die betreffenden Veranstaltungen oft brauchbar, aber im ungünstigsten Fall ist nicht mehr klar, ob die anleitende Person eher den jüngeren Studierenden etwas beibringen soll, oder diese eher als Sparringspartner für die ausbildende Person dienen, damit diese den Umgang mit Personal ausprobieren kann.

Wissen und Fertigkeiten werden an einer Universität also nicht mundgerecht serviert, sondern nach einem hausinternen Standard angeboten. Wer die Dinge danach nicht oder nicht ausreichend begriffen hat, muss selbst nacharbeiten und zwar kontinuierlich und nicht durch sog. "Bulimielernen" in der letzten Woche vor der Klausur. Die Fähigkeit zum Selbststudium ist also die wichtigste Eigenschaft, die man zum Studium mitbringen und im Studienverlauf optimieren muss! Das kann manchal leicht sein, manchmal aber auch viel Kraft kosten. Immerhin entspricht dies der Lebenswirklichkeit, denn auch im späteren Berufsleben sind immer wieder Steine im Weg.

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OSA Freie Universität Berlin
Bei den Online Fachwahl Assistenten handelt es sich um multimediale Studiengangsbeschreibungen einzelner Studienfächer. Neben der Werbung für das Studium an der FU-Berlin bieten sie aber auch allgemeine Informationen zum Studium.
Toni knows
Portal, welches nach Ausfüllen eines sehr umfassenden online-Fragebogens kostenfrei ein Persönlichkeitsprofil und kostenpflichtig eine Empfehlung für das Studienfach erstellt.