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Kalium

Kalium reagiert nicht nur halt ein bisschen heftiger als Natrium" sondern das ist eine ganz andere Liga!

Der Hype um das ach so gefährliche Brom in der Schule ist nicht nachvollziehbar, solange Kalium dort weiterhin Verwendung findet.

Kalium kann heimtückische Oxidkrusten bilden, die beim Greifen oder Schneiden von Kaliumstücken zünden können.

Da der Chemikaliendurchsatz an der Schule gering ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dort vorhandenes Kalium alt ist und deshalb brisante heimtückische Verkrustungen hat.

Kalium hat an der Schule nichts zu suchen! Durch die RiSU wird das aktuell leider nicht verboten, es muss deshalb persönliche Einsicht sein.


Nachfolgend eine Bescheibung, was Sie theoretisch alles tun müssten, um mit Kalium sicher arbeiten zu können.

Vorsichtsmaßnahmen

Auch wenn Sie eine verschlossene Kaliumflasche einfach nur stehenlassen, entwickelt das Kalium auch unter der Schutzflüssigkeit allmählich Krusten, die hochbrisante Peroxoverbindungen (K2O2 und KO2) enthalten können. Diese können bereits durch leichten Druck, z.B. beim Herausheben von Kaliumstücken mit einer Zange oder beim Versuch des Schneidens mit dem Messer eine Zündung oder sogar Explosionen auslösen. Insbesondere gelbe oder rote Krusten sind extrem gefährlich.

Kalium mit farbigen Krusten darf nicht mehr verwendet werden! Es dürfen keine Stücke entnommen werden - auch nicht, um diese zu vernichten!

Kalium ist so weit wie irgend möglich vor zu großer Verkrustung zu bewahren. Dazu gehört:

Selbstschutz

Was tun, wenn es zu spät ist?

Vorhandene Kaliumbestände werden durch Lagerung zu einer immer größeren Gefahr. Auch die nachstehend beschriebene Desaktivierung ist dann nicht mehr gefahrlos möglich! Wenn das mit den Krusten noch nicht ganz so schlimm ist, haben Sie vielleicht noch Glück, dass Sie ein Entsorgungsunternehmen finden, das Ihnen das Zeug diskret aber für ziemlich viel Geld abnimmt. Wenn die Krusten noch dicker werden, gibt es keine diskrete Lösung mehr: Die einzig mögliche Entsorgung besteht dann darin, das Material durch ausgebildete Spezialkräfte abtransportieren zu lassen, die unter großem Interesse der lokalen Presse mit vielen Blaulichtwagen vor Ihrer Schule vorfahren und die Kaliumflasche vermutlich in einem großen Sandbehälter einbetten und an ungefährlicher Stelle in einer eigens ausgebuddelten Sandgrube abbrennen oder mit einer Sprengstoffbeigabe zur Explosion bringen. Keine gute Option ist, dass Sie das lieber bis zum Sanktnimmerleinstag ganz hinten in die Ecke stellen und riskieren, dass die Flasche irgendwann bei Ihnen in der Schule zündet. Dann fahren noch mehr Blaulichtwagen vor die Schule, nicht nur weil dann vermutlich ein Brand zu bekämpfen oder Verletzte zu versorgen sind, sondern auch, weil man gegen den Verursacher ermitteln will.

Was Sie dabei noch wissen sollten: Sie haben keine echte Option, brennendes Kalium zu löschen! Alle an einer Schule vorhandenen Löschertypen taugen dafür nicht! Der Kohlendioxidlöscher wirkt sogar als Brandbeschleuniger! Sie können Löschsand draufkippen, was aber nur funktioniert, wenn das brennende Kalium so liegt, dass Sie einen alles abdeckenden Sandhaufen drüberschütten können und wenn Sie gut in "Sand-Weitwurf" sind, denn direkt neben oder gar über die Flammen werden Sie sich nicht stellen wollen. Realistischer ist, dass Sie das Kalium abbrennen lassen müssen und allenfalls verhindern oder verzögern können, dass die Umgebung des Kaliums in Brand gesetzt wird. Rechnen Sie damit, dass Sie sich das nicht zutrauen oder dass Sie sich das lieber nicht zutrauen sollten und das Gebäude besser räumen.

Warum muss es eigentlich Kalium sein?

Dringender Rat: Spielen Sie nicht den Helden! Sie sind nicht erst dann eine gute Lehrkraft, wenn sie sich trauen, auch mit Kalium umzugehen. Dazu sind andere Qualitäten wichtiger.

Weiterführende Literatur